Freitag, 28. November 2008

Die Prinzessin von Sibirien - Maria Wolkonskaja (1806-1863) [Декабристи в сибири]

Christine Sutherland
Die Prinzessin von Sibirien
- Maria Wolkonskaja und ihre Zeit

Fischer TB, 336 S., Broschur, ISBN 978-3-596-25672-3, € (D) 9,90, SFR 18,50
Im Dezember 1825 findet in Petersburg der Aufstand der Dekabristen (Dekabr [russ.]: Dezember) statt, der von Nikolaus I. rasch niedergeschlagen wird. Die Verschwörer, Aristokraten und Angehörige der Garderegimenter, deren Ziel eine konstitutionelle Monarchie war, werden hingerichtet bzw. zu 20 Jahren Zwangsarbeit und lebenslanger Verbannung in Sibirien verurteilt. Unter ihnen Sergej Wolkonski, verheiratet mit Maria Rajewski, die (sie ist gerade mal 21. Jahre alt) beschließt, ihrem Mann in die Verbannung zu folgen. Zusammen mit anderen Frauen der Dekabristen setzt sie Erleichterungen für die Verurteilten durch, gründet Schulen für sibirische Bauernkinder, nimmt sich der Findelkinder an und sorgt später in Irkutsk für die Errichtung eines Theaters. Alle diese Wohltaten bringen ihr den Beinamen »Prinzessin von Sibirien« ein. Als Alexander II. bei seinem Regierungsantritt im Jahr 1856 eine Amnestie erläßt, kehren die Wolkonskijs nach 30 Jahren Verbannung ins europäische Rußland zurück. - Ausführliches zu Maria Wolkonskaja und den Dekabristen findet ihr auf meinen Dekabristen-Webseiten

"... Wir Menschen existieren nur in der Gemeinschaft. Und für diese Gemeinschaft müssen wir etwas tun, müssen wir aktiv werden - gerade dann, wenn wir satt sind. Die Dekabristen waren solche satten Menschen, die alles hatten. Sie hatten mehr, als wir uns je vorstellen können, denn sie besaßen eine fruchtbare Kultur. Wir sind heute aufgerufen, diese Kultur neu zu beleben, damit wir dem fortschreitenden Abbau kultureller Werte etwas entgegensetzen können, unseren Geist beleben und unsere Bereitschaft stärken, dann, wenn es nötig sein wird, all unsere Bequemlichkeiten zu opfern, damit für jene, die nach uns kommen, auch noch genug Kultur vorhanden ist, in der sie sich entfalten können. So haben die Dekabristen ihr Leben und dessen Sinn verstanden. Sie waren Störenfriede in einer Zeit, da nur wenige das Recht und die Möglichkeiten hatten, ihre Bequemlichkeit zu leben. Man hat sie weggesperrt - verbannt, damit man sie vergißt. Was taten sie aber? Sie kultivierten Sibirien und opferten ihr Leben im Kaukasus. Sie haben nichts von dem wirklich vermisst, was sie aufgaben, aufgeben mussten. Sie hatten alles, was man sich denken kann und gewannen mehr, als sie sich selbst vorstellen konnten: die Liebe unzähliger Nachgeborener ..." Joachim Winsmann

siehe auch: "Die Dekabristen - Die Brüder Christi in Russland" im Ratgeber Kinderbuch

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