Montag, 12. Januar 2009

Institut für Sozialforschung MAITRI - eine anthroposophische Initiative zur Geschlechterforschung

Geschlechterforschung und Spiritualität

" ... Es ist unmöglich, einen Menschen ganz zu verstehen, wenn man seiner Beurteilung einen Gattungsbegriff zugrunde legt. Am hartnäckigsten im Beurteilen nach der Gattung ist man da, wo es sich um das Geschlecht des Menschen handelt. Der Mann sieht im Weibe, das Weib in dem Manne fast immer zuviel von dem allgemeinen Charakter des anderen Geschlechtes und zu wenig von dem Individuellen. Im praktischen Leben schadet das den Männern weniger als den Frauen. Die soziale Stellung der Frau ist zumeist deshalb eine so unwürdige, weil sie in vielen Punkten, wo sie es sein sollte, nicht bedingt ist durch die individuellen Eigentümlichkeiten der einzelnen Frau, sondern durch die allgemeinen Vorstellungen, die man sich von der natürlichen Aufgabe und den Bedürfnissen des Weibes macht ... " (Rudolf Steiner: "Die Philosophie der Freiheit" - weitere Texte auf den MAITRI-Webseiten)

Spirituelle Geschlechterforschung, Geschlechterforschung und Antroposophie - was ist damit gemeint?
Als noch junge Wissenschaft befasst sich die interdisziplinäre akademische Geschlechterforschung (Gender Studies) seit kaum 30 Jahren mit der soziokulturellen Wirkung von Geschlecht. Der dazu nötige unbefangene und neutrale Blick auf ein so zentrales Gebiet des Menschseins ist offensichtlich noch nicht lange möglich. Auch das Bewusstsein für die soziale Gestaltungsmacht der Geschlechtlichkeit ebenso wie die erforderliche Bereitschaft zur eigenen Selbstreflexion als geschlechtliches Wesen scheinen ein Novum in der menschlichen Entwicklung zu sein.
Eine Geschlechterforschung auf anthroposophischer Grundlage kann sich auf die wesentlichen und oft ungewöhnlichen Angaben beziehen, die Rudolf Steiner dazu im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts aus seiner eigenen spirituellen geisteswissenschaftlichen Forschung heraus machte, und die bisher noch kaum beachtet und in ihrer Bedeutung ergriffen wurden.
So werden - jenseits überholter klischeehafter Rollenzuweisungen - weitreichende Dimensionen der Geschlechterdifferenz sichtbar. Diese ist keineswegs auf eine sexuell-biologische Ebene zu reduzieren sondern sollte in ihrem kulturhistorischen und allgemein menschheitlichen Kontext erkannt werden, gerade auch aus spirituellem Verständnis. Institutswebseiten


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