" ... Der bekannteste Endemit der Fauna des Baikals ist zweifellos die Baikalrobbe (Phoca sibirica), im russischen Nerpa genannt. Sie ist der einzige endemische Säuger im Baikal und der Baikal ist wiederum der einzige Lebensraum, an dem Robben ausschließlich im Süßwasser leben. Die sonst marinen Robben haben außer im Baikal nur noch im salzigen Kaspi-See einen Lebensraum im kontinentalen Raum. Die nächsten Verwandten der Nerpa sind die Ringelrobben (Phoca hispida) des arktischen Nordpolarmeeres. Für diese Behauptung spricht, dass im Fell der Robben des Nordmeeres die gleichen Parasiten zu finden sind, wie im Fell der Baikalrobben. Die große Entfernung zwischen Nordmeer und Baikal wirft die Frage auf, wie sie ihren Weg in den Baikal gefunden haben. Es gibt einige Theorien darüber: als eine Möglichkeit gilt die Wanderung über den Jenissei und die in ihn mündende Angara zur Zeit der Vereisung über das weit nach Süden reichende Eis. Als anderer Wanderungsweg wird die Lena diskutiert, die im Pliozän noch über mehrere Abflüsse mit dem Baikal verbunden war. Die Theorie solcher Wanderungen wird durch Beobachtungen gestützt, nach denen Nerpas durchaus weit in Flüsse vordringen und auch über Landwege die Flüsse wechseln ... " So Robert Pudwill in seinen Ausführungen "Nerpa (Phoca sibirica)" (Von diesen Seiten stammt auch das Bild zu diesem Beitrag.
Während sich die Wissenschaftler also noch nicht ganz einig sind über die Herkunft der Baikalrobbe, weiß es die Legende, die uns Frau Kowalski vermittelt. genau: Nach ihr war die Nerpa zuerst keine Robbe, sondern ein kleiner Vogel. Der wurde von einem Adler verfolgt und flüchtete sich in die Obhut von Papa Baikal. Und als Baikal dem kleinen Vogel versprach, ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen, da wünschte sich der kleine Vogel, in ein Wassertier verwandelt zu werden, damit er auf immer unter dem Schutz von Väterchen Baikal leben konnte. Dieser Wunsch wurde ihm natürlich erfüllt und seither tummeln sich die Nerpas im blauen Wasser des Baikal.
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