Freitag, 12. Dezember 2008

Partnerschaft mit Sibirien

Kinder lernen das traditionelle Nähhandwerk (siehe unten)

Der Verein "pro Sibiria e.V."
Jahresbericht 2008

... In diesem Jahr blickt der Verein übrigens auf ein fünfzehnjähriges Bestehen zurück. Er wurde 1983 als „Itenmen e.V.“ ins Leben gerufen. Seit 2003 existiert er unter dem Namen „pro Sibiria e.V.“. Vor allem die Dankbarkeit und Anerkennung seitens der sibirischen indigenen Bevölkerung zeigt uns den Wert unserer kontinuierlichen Arbeit. Wir haben uns eine Bilanz über das bisher Geleistete und Überlegungen zur künftigen Arbeit vorgenommen, die wir bald in einer separaten kleinen Broschüre präsentieren werden ...

Aus den Projektnachrichten:

Schulspeisung in Esso, Kamtschatka
Über unser Projekt der Schulspeisung im Dorf Esso in Kamtschatka haben wir nun schon viele Male berichtet. An dieser Stelle möchten wir mitteilen, dass das Projekt 2008 im neunten Jahr lief. Im kommenden, zehnten Projektjahr, so haben wir gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort beschlossen, soll die Schulspeisung ein letztes Mal von unserer Seite finanziert werden. Unsere Unterstützung endet damit. Damit hört jedoch nicht die Sorge für die bedürftigen Schulkinder auf. Wir haben den Koordinator des Projekts in Esso, Aleksandr Slugin, darum gebeten, bei der Schulleitung und der Bezirksverwaltungsleitung nach deren Vorstellungen über die Zukunft der Schulspeisung anzufragen, um sicher zu gehen, dass mit der Einstellung unserer Zahlungen keine Versorgungslücke entsteht ...

Alpinismus + Archäologie = Mizar
Pfadfinderklub für Kinder und Jugendliche in Anawgai, Kamtschatka

Ebenfalls schon mehrfach berichtet hatten wir über das Projekt des Pfadfinderklubs für Kinder und Jugendliche „Mizar“ im Dorf Anawgai. Hier drucken wir einen Auszug aus einem Brief vom Leiter des Klubs, Jewgeni Lwowitsch Solodikow, an Katharina Gernet vom Anfang des Jahres ab ... Der Brief zeigt, dass der rührige Jewgeni Lwowitsch sich nicht nur jedes Jahr neue Touren für die Klubmitglieder ausdenkt, sondern die Kinder und Jugendlichen auch für neuartige Themen wie Archäologie und Geschichte zu interessieren sucht. Wir finden dies außerordentlich förderungswürdig und haben ihm deshalb zur Unterstützung seiner Arbeit für die Erweiterung des Ausrüstungsfonds des Klubs noch einmal 3.000.- € zur Verfügung gestellt.

Kinder lernen das traditionelle Nähhandwerk (siehe Bild oben)
„Biserinka“ – Handarbeitsklub in Esso, Kamtschatka

Seit ihren ersten Aufenthalten auf Kamtschatka kennt Katharina Gernet die evenische Künstlerin Maja Petrovna Lomovtseva, Tochter aus einer Rentierhirten-Familie. Sie ist inzwischen an die 60 Jahre alt, hat ihr Leben lang mit Kulturarbeit verbracht, tanzte im Folklore-Ensemble des Dorfes Esso und unterrichtete Kinder im Tanzen, Trommeln und in der Herstellung traditioneller evenischer Kleidung. Sie leitet den Kinderklub „Biserinka“ (übersetzt: „Perlchen“) im Haus der Kultur von Esso. Sie selbst bekommt ein wenig Lohn für ihre Arbeit, aber es mangelt ihr ständig an Materialgeld für die Arbeit mit den Kindern ...

Neuer Weg der Arbeit mit Kindern
Ein Projekt der Schulpsychologin von Esso

2007 haben wir dank der Förderung durch die österreichische Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. mit einem kleinen Betrag von 500.- € ein Projekt der Schulpsychologin von Esso, Wera Anatoljewna Naidjonowa, unterstützt (siehe Jahresbericht 2007). Bei dem Projekt ging es darum, Kindern durch die Arbeit mit Fotografien aus ihren eigenen Familien ein Gefühl für Familienzusammengehörigkeit zu geben. Mit diesem Projekt beschritt Wera Anatoljewena einen für den Bystrinskij-Bezirk ganz neuen Weg der Arbeit mit Kindern ...

<= Bild der Yamal-Nenzen
Kunsthandwerk als Broterwerb
Schnitzen und Töpfern in einem Workcamp bei Archangelsk

Im September diesen Jahres haben die Umweltschutzorganisation IUCN, pro Sibiria e.V. und der Kenozerskij-Nationalpark im Dorf Maselga in der Region von Archangelsk (Nordwesten von Russland) erneut einen Workshop zum traditionellen Kunsthandwerk der indigenen Bevölkerung Sibiriens durchgeführt. Die Teilnehmer des Workcamps waren während des Workshops zugleich Lehrer und Schüler, da der Austausch zwischen den Kunsthandwerkern besonders gefördert wurde. Die über 40 Teilnehmer aus ganz Russland haben während des Workshops viel über traditionelle Ornamentik, Patchwork-Arbeiten, Birkenrinden-Flechten, Töpfern, Filzen und Schnitzen gelernt ...

Ein Museum – Ort der Begegnung
Gründung eines heimatkundlichen Dorfmuseums in Kurai, Altai

Kurai und Kysyl Tasch sind zwei Kilometer von einander entfernte Dörfer. Sie liegen am Fuß eines der beeindruckendsten Bergmassive im russischen Teil des Altai-Gebirges, dem Ak Turu. Der Ak Turu war schon zu Sowjetzeiten ein beliebter Ausgangspunkt für Alpinisten. Inzwischen aber ist er zu einem regelrechten touristischen Highlight geworden. Schon seit einigen Jahren diskutieren die Leute in den beiden Dörfern über die Idee, ein heimatkundliches Museum einzurichten ... Die Ziele des Museums sind vielfältig. Die aktiven Telengiten aus der lokalen Bevölkerung sind stolz auf ihr kulturelles Erbe und möchten es gern den Besuchern zeigen. Sie möchten sich gern selbst präsentieren und nicht von fremden Reisegruppenleitern vorgestellt werden. Sie sehen in dem Museum auch einen Ort, an dem die Achtung vor dem eigenen kulturellen Erbe, Gefühle von Würde und Gemeinschaft entstehen können. In den beiden Dörfern leben einige Kunsthandwerker, Schnitzer und Maler. Im Museum sollen ihre Arbeiten gezeigt werden ... Jahresbericht (pdf) - pro sibiria

Unsere Anliegen:

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