Samstag, 6. Dezember 2008

Buch und Blog von Jelle van der Meulen

Jelle van der Meulen
Armut als Schicksal
- Über die Armut in Peru und die Not Europas

aus dem Niederländischen von Frank Berger, 168 Seiten, 16 Abbildungen, kt., ISBN-10: 3-8251-7481, ISBN-13: 978-3-8251-7481-1, EUR(D) 16,50/ EUR (A) 17,00 / CHF 29,40
Armut ist ein existenzielles Problem, das wir mit Geldtransfers oder auch Hilfe zur Selbsthilfe zwar mildern, aber nicht in seiner ganzen Tragweite lösen können. Was braucht ein Mensch, damit es ihm gut geht? Wie müssen Hilfsprojekte aussehen, damit sie den ganzen Menschen ansprechen? Wie kann man das Leben trotz schlechter Voraussetzungen aus eigenen Impulsen heraus führen? Und was hat die Armut in Ländern wie Peru mit der »neuen Armut« in Europa zu tun? - Anhand von Erfahrungen mit der Hilfsorganisation »Aynimundo« verdeutlicht der Autor die Schwierigkeiten, aber auch Wege und Chancen, wie dem Problem der Armut aus einem erweiterten Menschenbild heraus begegnet werden kann. Jelle van der Meulen hat lange Zeit in den Armenvierteln von Lima gearbeitet. In diesem Buch zeigt er in zahlreichen Reportagen, welche Konsequenzen sich für das Problem Armut ergeben, wenn man nicht nur von materiellen und wirtschaftlichen, sondern auch von geistig-kulturellen Gesichtspunkten ausgeht.
»Dieses Buch handelt von dem, was als »Massenarmut« bezeichnet wird. Und weil ich diese in den Elendsvierteln Limas kennengelernt habe, handelt es auch von Peru. Der Inhalt beruht auf einer Reihe von Arbeitsbesuchen in San Juan de Miraflores, einem Bezirk von Lima, wo große Armut herrscht. Die Besuche fanden auf Einladung von Aynimundo statt, einer kleinen Organisation, die sich mit »Entwicklungshilfe« in Lima befasst. Ich danke den Mitarbeitern von Aynimundo für die Einladungen und für die Unterstützung, die sie mir zukommen ließen. In diesem Buch werden Fragen behandelt, auf die ich in Lima gestoßen bin. Die Antworten, die ich fand, stammen hauptsächlich aus den Elendsvierteln selbst. Die Tatsachen des Alltags, die mit der Armut zusammenhängen, sprechen, so meine ich, eine eigene und überzeugende Sprache. Außerdem habe ich mich mit der akademischen Literatur über Armut auseinandergesetzt. Insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften und der Anthropologie habe ich überraschende Gesichtspunkte gefunden. Armut ist ein konfrontierendes Thema. Man kann mit ihr nicht in Berührung kommen, ohne dadurch verändert zu werden. In diesem Buch versuche ich die konfrontierende Wirklichkeit der Armut erlebbar und verständlich zu machen. Ich hoffe dazu beizutragen, dass die Armut als ein Schicksal anerkannt wird, das alle Menschen angeht, nicht etwa, weil alle Menschen schuld daran seien – denn das ist ein Klischee –, sondern weil jedes Individuum dazu beitragen kann, dass sich etwas daran ändert.
Dieses Buch handelt schließlich auch von der Not Europas. Denn, man mag die Sache drehen und wenden, wie man will, die Armut lässt sich nicht losgelöst denken von dem »Sonderweg« des Kontinents, der einst die großen Entdeckungsreisenden hervorgebracht hat.« (Der Autor zu seinem Buch)
· Goldglanz in den Elendsvierteln
· Peru und die mächtige Hand Gottes
· Mit Schatten tanzen
· Über die sozialen Verhältnisse und die Macht des Schweigens
· Über die Armut in Pampas de San Juan
· Aynimundo in Pinos. Über Kinder und die Träume ihrer Eltern
· Basisdemokratie in San Juan de la Miraflores?
· Entwicklungszusammenarbeit im Diskurs.
Über ein Chakra im Regenwald, das Brecheisen von Amartya Sen und die Spiegel von Arturo Escobar
· Armut und Spiritualität
· Armut und Globalisierung
· Die Not Europas. Über Kinder in Kassel / Das Denken in Defiziten und an Geld / Über Nicolas Perlas
Jelle van der Meulen: geboren 1950 als Sohn eines prominenten Gewerkschaftsfunktionärs, Vater von vier Kindern. Zwölf Jahre lang Mitarbeiter bei der Zeitschrift »Jonas«, zuletzt Chefredakteur. Tätigkeit als Vortragsredner, Publizist und Herausgeber im Rahmen der niederländischen RudolfSteiner-Edition. Herausgabe des posthum erschienenen Werks »Über die Rettung der Seele« von Bernard Lievegoed. Sozialarbeit in den Armenvierteln von Lima/Peru, Mitarbeiter der Initiative »Aynimundo«. Lebt inzwischen als Journalist und freier Berater in Köln. Mitbegründer der »Firma für Anthroposophie« in Deutschland und Dozent am Waldorferzieher-Seminar in Köln ... Blog des Autors

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