Montag, 16. März 2009

Colin Bertrand: Das richtige Wirtschaftsmodell – eine deutsch-russische Suche

Colin Bertrand
Wieso Alexander mir das »Du« anbot - Eine Begegnung am Baikalsee

Wir fahren durch die tief verschneite hügelige Landschaft nach Maloe Goloustnoe, einem kleinen Dorf, welches zwischen dem Baikalsee und Irkutsk liegt. Wir das sind Ludmilla, eine Mitarbeiterin aus Istok, die die Birkenwerkstatt dort leitet, Mascha, meine Kollegin, Gesprächspartnerin und angehende Medizinstudentin, und ich. Es ist beglückend schweigend, während das Radio leise russische Popsongs dudelt durch die verschneite einsame Landschaft zu fahren und die ergreifende frostige Natur Sibiriens auf sich wirken zu lassen. In Maloe Goloustnoe wollen wir Alexander Petrowitsch treffen.

Durch die Krise ist sagaan die einzige Hoffnung

Alexander Petrowitsch ist ein Künstler, der sich intensiv mit dem Material Birkenrinde auseinander setzt, und das Projekt in Istok mit seinem Wissen und Birkenrinde unterstützt. Vor einiger Zeit als, mit der Krise seine Auftraggeber bankrott ging, fragte er uns, ob wir, sagaan und er, zusammen arbeiten könnten.

Der Wert einer Münzsammlung bei -25°

Maloe Goloustnoe, an einem kleinen Bach gelegen, wirkt auf dem ersten Blick wie ein paar Bretterhütten in der verschneiten Landschaft. Wir werden von Alexander und seiner Frau Vera freudig begrüßt und gleich, wie es in Russland nun mal sein muss ist, zu Tee und deftigem Essen geladen. Wir befinden uns in einem Raum, der Küche und Wohnzimmer zugleich ist. Hier bullert ein Holzofen gegen die noch milden 25 Grad Außentemperatur an. Ach ja fast hätte ich es vergessen, natürlich spreche ich von Minusgraden. Nachdem wir gegessen und uns ein wenig ausgetauscht haben, ich über Deutschland erzählt habe, und er uns seine Münzsammlung und selbst gesammelten Kristalle gezeigt hat, beginnen wir langsam, uns über sagaan zu unterhalten. Wir zeigen ihm unseren Standard, weisen darauf hin, dass wir Wert auf leimfreie Dosen legen.


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