Montag, 12. Oktober 2009

Ein Plädoyer für die Anerkennung "behinderter" Menschen in Rußland

Bericht von Tamara Semjonova
aus der Dorfgemeinschaft "Istok"

Nun lebe ich schon seit zwei Jahren in Istok. In dieser Zeit konnte ich viel Neues erlernen. Ich konnte mich für die Werkstattarbeit weiterbilden. Bei dieser Weiterbildung erlernte ich das Weben und verschiedene Techniken für das Verarbeiten von Schafwolle. Ein Holzschnitzer von der Kunstschule in Irkutsk hat uns in die künstlerische Arbeit mit Holz eingeführt.

Ich selbst unterrichtete neben den Bewohnern von Istok auch die behinderten Menschen aus den umliegenden Dörfern in handwerklichen Tätigkeiten. Es ist traurig, dass diese Menschen bis heute (in Russland) als unfähig zum Lernen erklärt werden und deshalb keine Ausbildung und Schulung erhalten. So fallen sie aus dem gesellschaftlichen Leben heraus und sind isoliert.

Meine Arbeit in den Werkstätten gibt mir Befriedigung. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass möglichst viele Menschen von der handwerklichen Ausbildung in den Werkstätten profitieren und dadurch an unserem Gesellschaftsleben teilhaben können. Viel konnte ich von (dem Schweizer Heilpädagogen und Sozialtherapeuten) Hans Gammeters Seminar lernen. Ich hatte Fragen zur individuellen Begleitung der von uns betreuten Menschen und Hans gab mir viele praktische Ratschläge aus seiner langjährigen Erfahrung als Werkstattleiter. Das Lernen, sowie die Menschen in Istok geben mir eine große Befriedigung und ich bin dankbar, dass mich mein Schicksal zur Lebensgemeinschaft Istok geführt hat.

Unsere Anliegen:

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